ERSTE LIEBE
von Samuel Beckett
eine (koch)musikalische Lesung mit Leopold von Verschuer und Bo Wiget
seit Becketts 100. Geburtstag 100 Jahre lang an 100 verschiedenen Orten
NÄCHSTER TERMIN: Mittwoch 13. April 2011
Jedes Jahr zu Samuel Becketts Geburtstag liest Leopold von Verschuer (Übersetzer, Sprachkünstler und Regisseur) dessen frühe Erzählung „Erste Liebe“ vor, und Bo Wiget (Cellist, Komponist und Improvisator) grummelt, grölt und musiziert dazu. Dabei kochen sie für sich und ihre Zuhörer einen Irish Stew. Oder schmieren ein Butterbrot. Oder nicht.
Diese grotesk tragikomische Geschichte berichtet aus der Sicht eines liebesunwilligen, vaterfixierten obdachlosen Eigenbrötlers von dessen „erster Liebe“.
2006, Lesung nr. 101: Theater am Neumarkt Zürich (keine Suppe).
2007, Lesung nr 102: Wohnung der Autorin Kathrin Röggla in Berlin-Neukölln (1. Suppe: Irish Stew für 16 Hörer).
2008, Lesung nr. 103: Institut Français de Berlin, Grand Salon (2. Suppe, „Beckett und Bocuse“: Irish Stew nach dem Rezept von Paul Bocuse für 70 hörende Esser; Erika Tophoven, die Witwe des Beckett-Übersetzers Elmar Tophoven wies uns eigens darauf hin, dass Beckett in seinen „German diaries“ schrieb: „Eintopf pfui!“.)
2009, Lesung nr. 104: Weinhandlung Nix Wie Wein, Berlin-Prenzlauer Berg (3.Suppe, Irish Stew für 18 Hörer inkl. viel Wein und genug Whisky).
2010, Lesung nr. 105: Staatstheater Kassel, Theater im Fridericianum (4. Suppe, Irish Stew für 39 Hörer).
2011, Lesung nr. 106: Theater Schleswig, Foyer (Butterbrot mir Schnittlauch für 21 Hörer)
2012, Lesung nr. 107: ?
Samuel Beckett (* am Karfreitag 13. April 1906 in Dublin; † 1989 in Paris), irischer Schriftsteller, ab 1937 in Frankreich lebend, gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller des zwanzigsten Jahrhunderts und wurde 1969 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Entgegen dem Gerücht, er habe sein Geburtsdatum manipuliert und selbst auf den 13. April verlegt, den Karfreitag als Symbol für das Leid, kam Beckett tatsächlich an diesem Tag zur Welt.
Die Erzählung Erste Liebe schrieb er 1945, erstmals wurde sie 1970 veröffentlicht.
Leopold von Verschuer (* 1961 in Brüssel) widmet sich den sprachlichen Grenzgängern. Mit den Autoren Valère Novarina, Alvaro García de Zúñiga und Kathrin Röggla verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit als Übersetzer, Schauspieler, Regisseur und Moderator im deutsch- und französischsprachigen Raum, zuletzt als Regisseur am Theater Freiburg, beim Internationales Posiefestival 2008 u. 2010 in der Akademie der Künste Berlin, dem internationalen Festival Spielart 2009 München, dem Staatstheater Kassel, dem Deutschen Theater Berlin zu den Autorentheatertagen 2011, beim Bayerischen Rundfunk (Höespiel des Monats in 2009 u. 2011), als Übersetzer und Koautor im Verlag Matthes & Seitz Berlin. Oder wie Theater Heute 2002 mal schrieb: „Theater hat daraus nur einer gemacht. Er heißt Leopold von Verschuer.“
Bo Wiget (* 1971 in Wattwil) spielt Cello & Elektronik, betreibt Komposition, Performance, Tanz, Theater und Regie. Letzteres u.a. am Theater am Neumarkt Zürich, Schauspielhaus Zürich, der Staatsoper Berlin und der Volksbühne Berlin. Er wirkte als Musiker und Performer mit bei Meg Stuarts Improvisationsprojekt "Auf den Tisch", macht CD-, Kunst- und Filmproduktionen und gewann zuletzt 2 mal den 2. Preis in der Sparte Musikvideo bei den 53. und 54. Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen. „Ein Glücksfall für die Theatermusik.“ (Dietrich Diederichsen)