radiOthello
ein Krieg der Welten in der Welt der Tage des Radio
PRÄ-TEXT, ÜBERSETZUNG UND FINALER TEXT
radiOthello wird drei unterschiedliche Textebenen beinhalten, drei „Schichten“ in Deleuze’scher Sprache:
den Othello Shakespeares in einer relativ freien Bearbeitung auf der Grundlage einer klassischen deutschen Übersetzung. Die zweite Ebene wird parallel funktionieren, als Echo und in Kollision zur ersten: es handelt sich um eine Art Prä-Text, wichtig für den dramatischen Aufbau; er wird vor und während den Proben geschrieben werden. Dieser Text ist gewissermassen ein zweites Stück, das sich auf das erste pfropft. Es wird aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt werden.
Für diese Übersetzung zählen wir auf den Übersetzer Leopold von Verschuer (er wird auch den Jago in der Schweizer Fassung spielen).
Leopold von Verschuer, Übersetzer auch von Valère Novarina, hat folgender meiner Stücke übersetzt: „Théâtre Impossible“ (Uraufführung 1998 in Lissabon) für die Tournee in Deutschland und Österreich in 2002/2003, das dreiteilige Radio-Hörstück „Manuel“, produziert 2003/2004 durch das Studio Akustische Kunst des WDR-Hörfunks, sowie „Exercices de Frustration“, Uraufführung 2006 am Theater am Neumarkt in Zürich.
Es handelt sich dabei ebenso um eine Simultan-Übersetzung während der Arbeit wie um eine Co-und-Nachschöpfung im Deutschen des Textes, den ich auf Französisch schreiben werde.
Der finale Text wird das Resultat dieser beiden Texte sein, addiert mit dem Faktor Maschine: eine Textaufzeichnung ist vorgesehen mittels einer Computer-Transkription der auf der Bühne erzeugten Klänge. Die Maschine wird als gewissermassen „objektiver“ Filter (was hört sie wirklich?) unserer Arbeit, der Produzenten von Sinn und Klang, fungieren, um Schallwellen in geschriebene Worte zurückzuverwandeln.